Sonderforschungsbereich 192


Allgemeine Informationen

Der Sonderforschungsbereich 192 wurde zum 1.Januar 1991 an der Universität Kiel eingerichtet. Inzwischen befindet sich der SFB 192 in seiner 3.Phase und wurde von der DFG bis zum 31.12.1999 bewilligt. Der Sonderforschungsbereich verfolgt das Ziel, an einem Modellbeispiel einer in Schleswig-Holstein weit verbreiteten Fruchtfolge (Raps, Weizen, Gerste) die Rückwirkungen verschiedener Intensitätsfaktoren und -stufen (z. B. Düngung, Pflanzenschutz) auf Leistung (z. B. Ertrag, Qualität), interne Regelungskreisläufe sowie ökologische Effekte (z. B. Nitratauswaschung, Bodenverdichtung) von Produktionssystemen zu untersuchen und zu prognostizieren.

Neben den Hauptwirkungen interessieren vor allem die Wechselwirkungen der Produktionsfaktoren und Intensitätsstufen untereinander bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Witterung.

Im Mittelpunkt der Analysen stehen bestandsspezifische und bodenspezifische Parameter sowie Untersuchungen zur Stickstoffdynamik und zum Energiehaushalt.

Aus den Ergebnissen soll mit Hilfe von dynamischen und empirischen Modellsystemen abgeleitet werden, wie pflanzenbauliche Produktionssysteme gestaltet werden müssen, damit von ihnen bei gewünschten Leistungen möglichst wenig ökologische Belastungen ausgehen, bzw. auf welche Leistungen verzichtet werden muss, wenn bestimmte Belastungsgrenzen nicht überschritten werden sollen.

Stellung des SFB innerhalb der Hochschule

Sowohl auf Universitäts- als auch Fakultätsebene ist der SFB 192 in die Entwicklungsplanung eingebunden, bzw. umgekehrt, die Aktivitäten zur Etablierung des SFB waren die Folge vorheriger Entwicklungsplanungen zur Errichtung eines Schwerpunktes im Bereich der Umweltforschung an der Kieler Universität und Landschaftsökologie an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät.

Der SFB 192 hat auf Universitätsebene weitgehend komplementären Charakter und ergänzt die Aktivitäten auf einem speziellen Sektor. Auf Fakultätsebene hat er Aktivitäten im Drittmittelbereich mit ähnlicher Zielsetzung gebündelt, vernetzt und erweitert. Das Ziel ist, über einen interdisziplinären und systemorientierten Forschungsansatz im Produktionsbereich einen Beitrag zur Umweltforschung zu leisten, indem die Auswirkungen unterschiedlicher Faktorkombinationen und Produktionsintensitäten unter verschiedenen Zielfunktionen geprüft, quantifiziert und bewertet werden. Insofern hat der SFB überhaupt erst einen derart komplexen Forschungsansatz ermöglicht und die Voraussetzungen geschaffen, künftig über die Modellierung Einblick in die komplexe Struktur agrarischer Produktions- und Ökosysteme zu erhalten.


S9201 (2.5.1997)